Occupy Kassel Documenta zeitgenoessische Kunstschau – Waechter Manfred Kielnhofer

Wächter der Zeit

Zeit ist Geld, das sagen sie.

Die, die im Zeitraum leben.

Nach Raum kommt Zeit, nicht umgekehrt.

Dem Zeitdruck sie erlegen.

Alles schnell und alles gleich,

Das ist es, was sie wollen.

Doch reich ist, wer an Ruhe reich.

Nicht, wer stets sagt: „Wir sollen.“

Sollen sollte man stets viel

Und haben ständig mehr.

Doch selbstVerlust der Seele Spiel

Begaben und Begehr‘.

Nutze, was du pflückest

Von Universum’s Saat!

Mit Einsicht stets beglückest

Nur Kirche oder Staat.

Nicht nehmen, stets vergeben

Und teilen ist das Ziel.

Doch teile mit den Feinden

Die Regel für das Spiel.

Vertrösten auf das Jenseits

Ist eine alte Mär.

Selbst denken auch im Denseits.

Das Jahr kommt von Juliär.

sapere aude
http://everyonethingk.wordpress.com

Kunstforum Documenta Occupy Kassel Manfred Kielnhofer Time guards

Kunstforum Documenta Occupy Kassel Manfred Kielnhofer Time guards

Kunstforum Documenta Occupy Kassel Manfred Kielnhofer Time guards

occupy germany documenta kassel – contemporary art show time guards by manfred kielnhofer


http://kielnhofer.com
http://timeguards.com
http://contemporary-art.at
http://artpark.at

occupy germany documenta kassel – contemporary art show time guards by manfred kielnhofer


http://kielnhofer.com
http://timeguards.com
http://contemporary-art.at
http://artpark.at

documenta-13-images-set-1-updated-with-international-commentary/


https://fireplacechats.wordpress.com/2012/06/12/documenta-13-images-set-1-updated-with-international-commentary/

http://kielnhofer.com
http://timeguards.com
http://contemporary-art.at
http://artpark.at

occupy globe documenta kassel dogs photography – time guards by manfred kielnhofer


http://kielnhofer.com
http://timeguards.com
http://contemporary-art.at
http://artpark.at

Manfred Kielnhofer´s Waechter der Zeit auf Ausstellungstour in Kassel – Tips Linz Zeitung

Mit seinen bekannten Kunstwerken „Wächter der Zeit“ bietet der Linzer Künstler Manfred Kielnhofer viel Interpretationsspielraum für den Betrachter. Derzeit befinden sich einige seiner Kunstwerke als Mahnmal vor dem Eingang der größten internationalen Kunstausstellung „Documenta“ in Kassel.

Mehrere leere, beleuchtete Hüllen in Form eines Mönches, einer geheimnisvollen verhüllten Gestalt oder vielleicht doch eher eines Geistes halten zurzeit im Namen von Manfred Kielnhofer Wache und zwar direkt vor dem Eingangstor der internationalen Kunstausstellung „Documenta“. Mit dem Friedrichsplatz in Kassel als Ausstellungsort hat der Künstler einen Platz gewählt, an dem jeder Besucher der Kunstausstellung vorbeikommt. „Früher war die Idee hinter dem Wächter der Zeit, dass er auf die Menschen aufpassen soll, mittlerweile bin ich der Meinung es gibt schon viel zu viele Menschen. Er soll doch lieber auf die Welt aufpassen, die immer häufiger von den Menschen zerstört wird“, erzählt der Künstler Manfred Kielnhofer. Seine Kunstwerke, die beleuchteten Hüllen in Menschenform aus gestärktem Kunstharz und Stoff, sollen Mahnmal, Erinnerung und Aufforderung an die Menschen sein, etwas zu ändern, bewusst zu leben, und stumm an Dinge erinnern, die man nicht vergessen sollte. Auf seinen internationalen Foto- und Ausstellungstouren, die sich gerade bis nach Kassel in Deutschland, Basel in der Schweiz, und demnächst nach Venedig in Italien erstrecken, setzt er seine Figuren in Szene, die seine Botschaft überbringen sollen:
„Der Mensch hat heutzutage zu viel Macht und damit kann er die Welt zugrunde richten“, so der gesellschaftskritische Künstler. Zurzeit befinden sich einige seiner Wächter vor den Toren der internationalen Kunstausstellung „Documenta“ in Kassel. „Ich habe angesucht, ob ich meine Figuren aufstellen darf, mein Ansuchen wurde abgelehnt. Schließlich habe ich die Veranstalter informiert, dass ich meine Skulpturen trotzdem aufstellen werde, als Projekt. Nachdem es keine weitere Antwort oder Ablehnung gab, hab ich mein Vorhaben einfach in die Tat umgesetzt“, so der Objekt- und Lichtkünstler.
Wächter als Mahnmal
Zufälligerweise habe sich an dem Wächter-Standort eine Occupy-Bewegung angesiedelt, die sich mit einem Zeltlager direkt vor dem Eingang der Documenta niedergelassen habe. „Da ich die Anliegen der Besetzer gegen die Macht der Banken demonstrieren und ihre Kritik an der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich sowie die Enteignung der Bevölkerung gut nachvollziehen kann und mich mit diesen Anliegen identifzieren kann, habe ich gefragt, ob sie einen meiner Wächter zu sich ins Camp aufnehmen wollen“, so Kielnhofer. Der Wächter der Zeit unterstützt deshalb bis zum Ende der internationalen Kunstausstellung in Kielnhofers Namen die Anliegen der Occupy-Gruppe. Auch von Documentaleiterin Carolyn Christov-Bakargiev wurden die Figuren gutgeheißen und an dem Standort Friedrichsplatz bis 16. September akzeptiert. Insgesamt 40 Wächter, von denen auch einige in Linzer Galerien zu bewundern sind, habe der Künstler bis jetzt angefertigt.
Mögliche Ähnlichkeiten zu religiösen Inhalten, die auf das Erscheinungsbild und die Form der Wächter zurückzuführen wären, sind vom Künstler insofern beabsichtigt, dass er Deutungsspielraum für seine Betrachter gerne zulässt. Von Religion hält Kielnhofer aber nichts: „Je mehr Religion einwirkt, umso mehr Probleme gibt es. Ich bin gegen die Religion allgemein, es gibt viele Nachteile dadurch. Aber jeder soll in meine Figuren hineininterpretieren was er will. Manche sehen einen Katholiken, andere einen Mönch, andere ein Gespenst. Ein Kind interpretiert wieder ganz etwas anderes in meine Figuren hinein, da es noch nicht vorbelastet ist“, so der Künstler.
http://www.tips.at/news/linz/land-leute/259983-manfred-kielnhofers-waechter-der-zeit-auf-ausstellungstour-in-kassel

Documenta-Leiterin mag die Camper – Christov-Bakargiev findet die bunten Zelte auf dem Friedrichsplatz gut – Stadt sanktioniert das Zelten nicht – Wächter der Zeit Manfred Kielnhofer

Kassel. „It’s cool”, rief Carolyn Christov-Bakargiev begeistert. Die Turmfigur hoch oben über dem Friedrichsplatz hat sie entsetzt – die bunten Zelte unten auf dem Friedrichsplatz entzücken die Leiterin der d 13 hingegen.
Seit dem vergangenen Sonntag stehen mehrere Iglus im Schatten des Fridericianums. Sie sind mit bunten Schriftzügen versehen. Im Gras liegen Transparente. „Antifaschistische Aktion” steht auf einem. Ein anderes weist auf ein Kunstwerk hin, das ebenfalls nicht zur documenta gehört. Eine in eine dunkelrote Kutte gehüllte Figur. Nachts soll sie leuchten, erzählt man sich. Ein unbekannter Künstler aus Österreich (Manfred Kielnhofer) hat sie in der Obhut der Camper zurückgelassen.

Hat die Occupy-Bewegung jetzt Kassel erreicht oder ist das Teil der Ausstellung, werden sich documenta-Besucher gefragt haben. Offiziell zur documenta gehören die Zelte nicht, heißt es in der Pressestelle der Weltkunstschau. Verboten würden sie aber auch nicht. „Das ist okay und darf bleiben”, habe Christov-Bakargiev gesagt. Zumindest so lange, wie die Camper kein Sicherheitsrisiko darstellen würden. Stadt greift nicht ein

Der Friedrichsplatz wird während der documenta von der Stadt zur Verfügung gestellt. Die Leiterin der documenta habe deshalb über die Gestaltung zu bestimmen, sagt die Stadt Kassel. Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien zwar auf die Zelte aufmerksam geworden, könnten aber keine Sanktionen verhängen. Camping auf dem Friedrichsplatz:
Daniel K. und seine Frau Claudia.

„Wir sind am Wochenende auf ein einzelnes Zelt aufmerksam geworden, das dort stand”, sagt Daniel K., der seinen Nachnamen nicht nennen will. „Aber ein Camp braucht mehr, deshalb haben wir uns einfach angeschlossen.” Der 36-jährige Kasseler war für einige Tage im Occupy-Camp in Frankfurt. Die Aktivisten dort protestierten gegen soziale Ungleichheit, Spekulationsgeschäfte von Banken und den Einfluss der Wirtschaft auf die Politik.

Jetzt haben Daniel K. und seine Frau Claudia ihr rotes Zelt mitten im documenta-Gebiet aufgeschlagen. Das grüne Zelt, das als Erstes auf dem Friedrichsplatz aufgeschlagen wurde, bewohnt ein chinesisches Paar. „Die haben in den vergangenen Tagen Papierhüte gebastelt und an die Gäste verschenkt”, berichtet Daniel K. Jetzt seien sie erst mal wieder abgereist. Ihr Zelt aber haben sie stehen lassen. Eine weitere kleine Iglumuschel steht neben den großen Zelten. Der Eingang wird von einem Transparent mit dem Schriftzug „doccupy” verdeckt.

Auch ein documenta-Besucher hat sein Zelt am Wochenende auf dem Friedrichsplatz aufgeschlagen. Er habe gefragt, ob er dazukommen kann.
„Warum nicht?”, hat Daniel K. geantwortet.

Von Kathrin Meyer
http://www.hna.de/documenta-13/documenta-leiterin-camper-2351968.html